Atem des Säuglings: Worauf man achten sollte

Bewertet von: HiMommy Expert Board
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13. Mai 2025
Wie atmet ein Neugeborenes?
Die Atmung eines Neugeborenen unterscheidet sich erheblich von der eines Erwachsenen. Vor allem atmen Säuglinge schneller – in den ersten Lebenswochen beträgt die Norm 40-60 Atemzüge pro Minute, die sich allmählich auf 20-40 Atemzüge im zweiten Monat verringern. Zum Vergleich: Ein Erwachsener atmet im Durchschnitt 12-20 Mal pro Minute.
Außerdem ist die Atmung eines Neugeborenen flacher und unregelmäßiger. Du kannst kurze Pausen (Atempausen) beobachten, die 5-10 Sekunden dauern können, gefolgt von einer Reihe schnellerer Atemzüge. Dies wird als periodische Atmung bezeichnet und ist bei Neugeborenen, besonders bei Frühgeborenen, normal.
Worauf solltest du bei der Atmung achten?
Beobachte bei der Atmung deines Babys die folgenden Aspekte:
- Atemtempo – Zähle, wie viele Atemzüge das Baby in einer Minute macht (ein Atemzug besteht aus Ein- und Ausatmen). Es ist am besten, dies zu messen, wenn das Baby ruhig oder schlafend ist.
- Atmungsrhythmus – Eine gewisse Unregelmäßigkeit ist normal, aber die Atemzüge sollten zu einem stabilen Rhythmus zurückkehren.
- Atemanstrengung – Bei einem gesunden Neugeborenen sollte das Atmen relativ einfach sein. Achte darauf, ob sich der Brustkorb übermäßig hebt oder die Zwischenrippenräume eingesogen werden.
- Geräusche beim Atmen – Neugeborene atmen hauptsächlich durch die Nase und können sanfte Pfeifgeräusche oder Schnarchen machen, besonders wenn sie Schleim in der Nase haben. Laute, wiederkehrende Pfeifgeräusche, Stöhnen oder Grunzen können jedoch auf ein Problem hinweisen.
- Hautfarbe – Während des Atmens sollte die Haut des Babys normal gefärbt sein. Bläuliche Verfärbungen um den Mund (blau-rote Färbung) oder Blässe können Warnzeichen sein.
Situationen, die eine ärztliche Konsultation erfordern
Obwohl eine gewisse Unregelmäßigkeit der Atmung typisch für Neugeborene ist, sollten einige Symptome dich dazu veranlassen, einen Arzt zu kontaktieren:
- Deutliches Einsaugen der Zwischenrippenräume oder des Brustbeins
- Sichtbare Bewegung der Nasenflügel beim Atmen
- Deutlich schnellerer Atemrhythmus als normal (über 60 Atemzüge pro Minute im Ruhezustand)
- Atempausen, die länger als 10 Sekunden dauern (Atemaussetzer)
- Laute Pfeifgeräusche beim Ein- oder Ausatmen
- Stöhnen bei jedem Ausatmen
- Bläuliche Verfärbung um den Mund oder im Gesicht
- Atemprobleme beim Stillen
Praktische Tipps für Eltern
- Schlafposition – Lege das Baby immer auf den Rücken zum Schlafen, auf eine feste, flache Matratze ohne Kissen, Decken oder Kuscheltiere im Bett. Diese Position verringert das Risiko des plötzlichen Kindstod-Syndroms (SIDS).
- Nasensäuberung – Neugeborene atmen hauptsächlich durch die Nase, daher kann ansammelnder Schleim das Atmen erschweren. Säubere sanft die Nase mit Kochsalztropfen und einem Sauger.
- Temperatur und Luftfeuchtigkeit – Die optimale Raumtemperatur für das Baby liegt bei 18-21°C. Zu hohe Temperaturen können zu flacherer Atmung führen. Eine moderate Luftfeuchtigkeit (40-60%) hilft, die Atemwege in gutem Zustand zu halten.
- Position nach dem Stillen – Halte das Baby nach dem Stillen 15-20 Minuten in aufrechter Position, um das Luftabstoßen zu unterstützen und das Risiko des Erstickens zu verringern.
- Beobachtung während des Schlafs – Überwache regelmäßig die Atmung deines schlafenden Babys, besonders in den ersten Lebenswochen. Du kannst auch in Erwägung ziehen, ein elektronisches Babyphone mit Atemüberwachungsfunktion zu verwenden, aber denke daran, dass es die elterliche Aufmerksamkeit nicht ersetzt.
Das Erkennen der Atemmuster deines Babys erfordert Zeit und Beobachtung. Die meisten „seltsamen“ Atemzüge bei Neugeborenen sind natürliche Phänomene, die auf die Unreife des Atmungssystems zurückzuführen sind. Mit der Zeit wird die Atmung regelmäßiger und ruhiger. Denke jedoch daran, dass dein Bauchgefühl wichtig ist – wenn dich etwas beunruhigt, zögere nicht, einen Arzt zu konsultieren, auch wenn es nur für dein eigenes beruhigtes Gefühl ist.