Erste Momente nach einem positiven Test – Was nun?

Bewertet von: Dr. Preet Pal SB
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3 Min. Lesezeit
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29. Apr. 2025
Du hast den Test gemacht, nervös gewartet – und jetzt schaust du auf ein positives Ergebnis.
Egal, ob du es dir gewünscht hast oder nicht: Diese zwei Linien oder Pluszeichen können eine emotionale Achterbahnfahrt auslösen – Freude, Ungläubigkeit, Glück oder auch Angst.
Das passiert meistens etwa in der 4. Schwangerschaftswoche. Es bedeutet, dass du dich noch ganz am Anfang befindest. Der Embryo ist zu diesem Zeitpunkt etwa so groß wie ein Mohnsamen.
Was passiert in deinem Körper in der 4. Woche
Die Einnistung hat bereits stattgefunden – das ist der Moment, in dem sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut verankert. Dadurch beginnt dein Körper mit der Produktion des Hormons hCG (humanes Choriongonadotropin) – genau das erkennt ein Schwangerschaftstest.
Du fühlst dich vielleicht noch nicht groß anders. Manche Frauen spüren erste Anzeichen wie empfindliche Brüste, Müdigkeit oder leichtes Ziehen im Unterleib. Andere merken gar nichts. Beides ist vollkommen normal – jede Schwangerschaft beginnt auf ihre eigene Weise.
Der Embryo beginnt jetzt, sich schnell zu entwickeln. Die Grundlagen für die Plazenta werden gebildet. In den nächsten Wochen passieren viele unsichtbare, aber sehr wichtige Veränderungen.
Was du nach einem positiven Test tun solltest
Du musst nicht sofort in die Klinik. Die meisten Fachleute empfehlen, den ersten Vorsorgetermin zwischen der 6. und 8. Woche zu vereinbaren. Bis dahin ist die Schwangerschaft im Ultraschall besser sichtbar.
Wenn du anrufst, nenne das Datum deiner letzten Periode – das hilft, den Schwangerschaftsverlauf abzuschätzen. Die Praxis kann dir auch Tipps zur frühen Schwangerschaft geben, z. B. welche Vitamine du einnehmen oder welche Lebensmittel du meiden solltest.
Falls du bereits ein Multivitaminpräparat einnimmst, überprüfe, ob es mindestens 400 Mikrogramm Folsäure enthält. Dieses Vitamin ist entscheidend für die frühe Entwicklung von Gehirn und Rückenmark des Babys. Wenn nicht, beginne sofort mit einem speziellen Schwangerschaftsvitamin.
Wenn du mehr über Schwangerschaft erfährst, solltest du auf ein paar Dinge achten: Kein Alkohol, kein Rauchen. Reduziere Koffein, falls du es noch nicht getan hast. Und informiere deine Ärztin oder deinen Arzt über alle Medikamente, die du einnimmst – auch rezeptfreie.
Umgang mit Gefühlen und Fragen in den ersten Tagen
Die ersten Tage nach einem positiven Test können wie im Nebel vergehen. Du bist vielleicht einen Moment lang überglücklich – und im nächsten verunsichert. Das ist völlig normal. Die Hormone steigen und dein Gehirn verarbeitet einen riesigen Lebenswandel.
War die Schwangerschaft nicht geplant, fühlst du dich vielleicht unentschlossen. Sprich mit jemandem, dem du vertraust. Egal, wie du dich fühlst – es gibt keine "falsche" Reaktion.
Du musst niemandem sofort davon erzählen, wenn du das nicht möchtest. Manche Frauen warten bis zum ersten Ultraschall, andere erzählen es gleich dem Partner oder einer engen Freundin. Tu das, was sich für dich richtig anfühlt.
Ein Blick auf die kommenden Wochen
Der erste Vorsorgetermin findet in der Regel nicht sofort statt – sondern zwischen Woche 6 und 8, wenn man im Ultraschall mehr erkennen kann. Beim Termin wird meist deine medizinische Vorgeschichte besprochen, frühere Schwangerschaften und wie es dir aktuell geht. Es kann Blut abgenommen werden, und manchmal wird ein erster Ultraschall gemacht. Diese Untersuchungen helfen einzuschätzen, wie sich die Schwangerschaft entwickelt.
In der Zwischenzeit konzentriere dich einfach darauf, deinen Körper zu unterstützen. Dein Appetit kann sich täglich verändern – höre auf deinen Körper. Trinke regelmäßig Wasser, selbst wenn dir übel wird. Schlaf fühlt sich vielleicht anders an – gönn dir Ruhe, wann immer du kannst. Denk daran: Dein Körper arbeitet jetzt auf Hochtouren.
Leichtes Ziehen im Unterbauch ohne Blutungen kann ein Zeichen dafür sein, dass sich die Gebärmutter dehnt – das ist normal. Aber wenn du stechende Schmerzen auf einer Seite, Schwindelgefühl oder stärkere Blutungen hast, zögere nicht – kontaktiere sofort deinen Arzt oder deine Ärztin.
Du siehst oder fühlst vielleicht noch nicht viel – aber ein neues Kapitel hat leise begonnen. Du musst weder sofort euphorisch noch besorgt sein. Lass es sich in deinem Tempo entfalten, Schritt für Schritt.