Schwangerschaft ist nicht nur Freude – Wie man mit Angst und Sorgen umgeht

Bewertet von: Dr. Fatimah Khan
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5 Min. Lesezeit
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29. Apr. 2025
Derzeit befindest du dich in den ersten Schwangerschaftswochen und du bekommst wahrscheinlich viele „Herzlichen Glückwunsch“ und „Wie aufregend!“. Aber was die meisten Leute nicht immer erwähnen, ist, dass Schwangerschaft nicht nur voller Freude ist. Sie kann auch mit Angst, Sorgen und emotionalen Achterbahnfahrten einhergehen.
Wenn du ängstlich, überwältigt oder sogar etwas verängstigt bist, bist du ganz sicher nicht allein – und du bist auch nicht kaputt. Lass uns darüber sprechen, warum das passiert und vor allem, wie man auf gesunde und unterstützende Weise damit umgeht.
Warum du dich so fühlen könntest
Dein Körper und Geist verändern sich so sehr. In den Wochen 6–10 steigen die Hormonspiegel wie hCG, Östrogen und Progesteron sehr schnell an. Diese hormonellen Veränderungen können deine Gefühle intensivieren.
Einige Auslöser für Sorgen in der frühen Schwangerschaft sind:
- Sorgen um eine Fehlgeburt
- Gesundheitsbedenken bezüglich deines Babys
- Ängste, eine gute Mutter oder ein guter Vater zu sein
- Sorgen um Veränderungen des Körpers
- Bedenken bezüglich Geld, Arbeit oder Unterstützung
Das sind alles typische Dinge, über die man sich Sorgen machen kann – besonders, wenn dies deine erste Schwangerschaft ist oder wenn du in der Vergangenheit Verluste erlitten hast.
Schwangerschaftsangst verstehen
Die meisten werdenden Mütter erleben Schwangerschaftsangst, besonders im ersten Trimester. Du könntest feststellen, dass du:
- Rennende Gedanken hast
- Schwierigkeiten beim Schlafen hast
- Symptome immer wieder überprüfst (oder ihre Abwesenheit)
- Dich eher getrennt oder ängstlich fühlst, anstatt freudig
Diese Emotionen können frustrierend sein, besonders wenn alle in deinem Leben denken, dass du die ganze Zeit über begeistert sein solltest. Denk daran: Schwangerschaft ist kompliziert. Du kannst gleichzeitig erleichtert und verängstigt sein.
Wie du damit umgehen kannst: Praktische Tipps
Benenne das Gefühl
Manchmal ist der erste Schritt einfach zuzugeben, dass du ängstlich bist. Sage es laut oder schreibe es auf. Das Benennen deiner Emotionen kann ihre Intensität verringern.
Vertraue auf vertrauenswürdige Quellen
Google nicht jedes Symptom. Vertraue stattdessen auf seriöse Quellen wie deinen Arzt oder Apps wie HiMommy, die dir von Experten genehmigte Informationen bieten. Fehlinformationen verursachen mehr Angst als Fakten.
Atme und finde Boden
Einfache Atemtechniken können helfen. Atme langsam für 4 Sekunden ein, halte 4 Sekunden, atme 4 Sekunden aus und halte erneut für 4 Sekunden. Wiederhole dies, wenn du dich überwältigt fühlst.
Verankere dich, indem du dich auf deine Sinne konzentrierst – wie das Berühren einer weichen Decke, das Riechen von etwas Beruhigendem oder das Trinken von Kräutertee – das hilft deinem Körper, sich zu entspannen.
Sprich mit jemandem
Sprich mit einem Freund, deinem Partner oder einem Psychologen. Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, Unterstützung zu suchen. Viele Therapeuten sind auf perinatale psychische Gesundheit spezialisiert und verstehen genau, was du durchmachst.
Schaffe eine ruhige Routine
Setze dir kleine, sanfte tägliche Ziele – wie einen Spaziergang zu machen, ausreichend Wasser zu trinken oder eine beruhigende Playlist zu hören. Diese kleinen Rituale werden dir helfen, besser mit den Herausforderungen umzugehen.
Wann du Hilfe suchen solltest
Es ist normal, ab und zu ängstlich zu sein. Aber wenn es deinen Geist jeden Tag kontrolliert, deinen Schlaf oder Appetit beeinträchtigt oder es dir unmöglich macht, den Tag zu bewältigen, solltest du mit deinem Arzt oder deiner Hebamme sprechen.
Pränatale Angst oder Depressionen während der Schwangerschaft sind häufiger, als du vielleicht denkst, und es gibt Unterstützung für dich. Du bist nicht dramatisch, schwach oder „zu empfindlich“ – du bist menschlich.
Du bist nicht allein
Dies ist erst der Anfang, und es ist in Ordnung, wenn es nicht immer magisch anfühlt. Du schaffst neues Leben, und das beinhaltet sowohl Freude als auch Verwundbarkeit.
Also, wenn du nachts aufwachst und „Was wäre wenn?“ in deinem Kopf kreist, atme tief durch. Du tust etwas so Kraftvolles, und du sollst es nicht alleine tun.
Die Gefühle, die du hast? Sie sind vollkommen legitim. Und sie werden vorübergehen. Nimm es einen Tag, einen Moment, einen Atemzug nach dem anderen.
Literaturverzeichnis:
- Harvard Health Publishing – "How can you manage anxiety during pregnancy?" https://www.health.harvard.edu/blog/how-can-you-manage-anxiety-during-pregnancy-202106252512
- National Institute of Mental Health (NIMH) – "Perinatal Depression" https://www.nimh.nih.gov/health/publications/perinatal-depression
- March of Dimes – "Stress and Pregnancy" https://www.marchofdimes.org/find-support/topics/pregnancy/stress-and-pregnancy