Schwangerschaftshormone – Was passiert in deinem Körper?

Bewertet von: Dr. Preet Pal SB

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3 Min. Lesezeit

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23. Apr. 2025

In der 5. Schwangerschaftswoche ist deine Schwangerschaft offiziell im Gange – auch wenn es sich vielleicht noch nicht ganz real anfühlt.
Du gewöhnst dich vielleicht gerade erst an die Nachricht. Doch in deinem Körper geschieht bereits eine Menge. Im Zentrum dieser Veränderungen stehen die Hormone.

Diese chemischen Botenstoffe steuern die frühen Entwicklungen deiner Schwangerschaft. Sie helfen deinem Körper, die optimale Umgebung für das Wachstum deines Babys zu schaffen.

Das Hormon hCG übernimmt die Führung

Das humanes Choriongonadotropin (hCG) ist das Hormon, von dem die meisten zuerst hören – es sorgt dafür, dass ein Schwangerschaftstest positiv ausfällt. Es steigt kurz nach der Einnistung der befruchteten Eizelle in die Gebärmutter an und erreicht in der 5. Woche bereits hohe Werte.

hCG signalisiert deinen Eierstöcken, keine weiteren Eizellen freizusetzen, und unterstützt die frühe Schwangerschaft, bis sich die Plazenta vollständig gebildet hat. Es sorgt auch dafür, dass der Progesteronspiegel hoch bleibt, und ist möglicherweise mitverantwortlich für typische Beschwerden wie Übelkeit oder häufiges Wasserlassen.

Jede Frau hat unterschiedliche hCG-Werte, und wie schnell sie ansteigen, kann variieren. Wichtig ist vor allem, dass die Werte kontinuierlich steigen, was dein Arzt oder deine Ärztin gegebenenfalls durch Bluttests überprüft.

Progesteron sorgt für Stabilität

Progesteron spielt eine zentrale Rolle dabei, die Gebärmutterschleimhaut aufzubauen und zu erhalten, damit sich der Embryo sicher einnisten kann.

Es entspannt auch die Muskulatur der Gebärmutter, um vorzeitige Kontraktionen zu verhindern. Dieselbe entspannende Wirkung kann aber auch deine Verdauung verlangsamen – was zu Blähungen oder Verstopfung führen kann. Viele Frauen fühlen sich durch den beruhigenden Einfluss von Progesteron auch müder als sonst.

In der 5. Woche produziert dein Körper deutlich mehr Progesteron – entweder durch den Gelbkörper im Eierstock oder durch die ersten Aktivitäten der sich entwickelnden Plazenta.

Östrogen nimmt Fahrt auf

Östrogen arbeitet eng mit Progesteron zusammen. Es fördert die Durchblutung der Gebärmutter, unterstützt die Plazentaentwicklung und sorgt für das Wachstum der Brüste. Außerdem reguliert es andere Hormone und ist damit eine der aktivsten Substanzen in der Frühschwangerschaft.

Steigendes Östrogen kann in der 5. Woche zu Stimmungsschwankungen oder Kopfschmerzen führen. Es beeinflusst auch deinen Geruchs- und Geschmackssinn – manche Lebensmittel erscheinen dir plötzlich besonders anziehend oder völlig abstoßend.

Weitere Hormone kommen ins Spiel

Mit fortschreitender Schwangerschaft treten weitere Hormone auf den Plan. Relaxin beginnt zu steigen, um deine Bänder für die spätere Geburt zu lockern. Deine Schilddrüse wird aktiver, um deinen Stoffwechsel zu unterstützen. Auch Insulin und Cortisol verändern sich leicht, um den veränderten Bedürfnissen deines Körpers gerecht zu werden.

Diese Veränderungen sind notwendig – aber sie sind nicht immer angenehm. Müdigkeit, Blähungen, empfindliche Brüste oder emotionale Auf und Abs sind alle auf hormonelle Aktivitäten zurückzuführen.

Warum diese Veränderungen jetzt wichtig sind

In der 5. Woche sieht man deinem Bauch noch nichts an – doch hinter den Kulissen läuft bereits die Vorbereitung für die kommenden Monate. Dein Körper stellt seine gesamte Chemie um, um die Schwangerschaft zu unterstützen.

Hormone helfen dabei, die Plazenta aufzubauen, die Gebärmutterschleimhaut zu stärken und dein Immunsystem daran zu hindern, den Embryo abzuwehren.
Auch wenn du dich unwohl oder besonders emotional fühlst – es ist ein Zeichen dafür, dass dein Körper genau das tut, was er jetzt tun soll.