Umgang mit Krampfadern und Besenreisern in der Schwangerschaft

Bewertet von: Dr. Fatimah Khan
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5 Min. Lesezeit
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29. Apr. 2025
Eine Schwangerschaft bringt viele wunderbare Veränderungen mit sich – aber nicht alle sind willkommen. Krampfadern und Besenreiser gehören zu den weniger erfreulichen Nebenwirkungen. Falls du geschwollene, verdrehte Venen an deinen Beinen oder kleine rote und blaue Äderchen bemerkst, die sich wie ein Netz ausbreiten, bist du nicht allein. Diese Veränderungen sind in der Schwangerschaft häufig, aber die gute Nachricht ist: Es gibt Möglichkeiten, sie zu lindern und deine Beine so fit wie möglich zu halten!
Was verursacht Krampfadern und Besenreiser während der Schwangerschaft?
Krampfadern sind vergrößerte, geschwollene Venen, die meist an den Beinen auftreten. Besenreiser sind kleinere, netzartige Äderchen, die oft rot oder blau schimmern. Während der Schwangerschaft steigt das Risiko für beide, insbesondere durch:
Erhöhtes Blutvolumen: Dein Körper produziert mehr Blut, um dein wachsendes Baby zu versorgen, was zusätzlichen Druck auf deine Venen ausübt.
Hormonelle Veränderungen: Schwangerschaftshormone, insbesondere Progesteron, entspannen die Wände der Blutgefäße, wodurch Venen leichter anschwellen können.
Druck durch die wachsende Gebärmutter: Mit zunehmender Größe des Babys übt die Gebärmutter Druck auf die Venen in der unteren Körperhälfte aus. Dies verlangsamt den Blutfluss zurück zum Herzen und führt zu Schwellungen der Venen.
Genetische Veranlagung: Falls deine Mutter oder Großmutter während der Schwangerschaft Krampfadern hatte, besteht eine höhere Wahrscheinlichkeit, dass du sie ebenfalls bekommst.
Wie kann man Krampfadern und Besenreiser vorbeugen und behandeln?
Auch wenn sich diese Venenveränderungen nicht immer vermeiden lassen, gibt es einige Maßnahmen, um Beschwerden zu reduzieren und ihr Erscheinungsbild zu minimieren.
1. In Bewegung bleiben!
Regelmäßige Aktivität verbessert die Durchblutung und verhindert, dass sich Blut in den Beinen staut. Geeignete Bewegungsformen sind:
- Tägliches Spazierengehen
- Pränatales Yoga
- Schwimmen
- Leichte Dehnübungen
2. Beine hochlegen
Beim Sitzen oder Ausruhen die Beine auf einem Kissen hochlagern, um den Rückfluss des Blutes zum Herzen zu fördern. Zudem solltest du es vermeiden, die Beine übereinanderzuschlagen, da dies die Durchblutung beeinträchtigen kann.
3. Kompressionsstrümpfe tragen
Kompressionsstrümpfe oder -socken üben sanften Druck auf die Beine aus, wodurch der Blutfluss verbessert und Schwellungen reduziert werden. Besonders hilfreich sind sie, wenn du viel auf den Beinen bist.
4. Auf der linken Seite schlafen
Das Schlafen auf der linken Seite verringert den Druck auf die Hauptvene, die das Blut zurück zum Herzen transportiert, und fördert so eine bessere Durchblutung.
5. Ausreichend trinken und gesund ernähren
Eine gute Flüssigkeitszufuhr sowie eine ballaststoffreiche Ernährung können Verstopfungen verhindern, die das Venensystem zusätzlich belasten können. Besonders empfehlenswert sind:
- Grünes Blattgemüse
- Vollkornprodukte
- Obst wie Beeren und Orangen
6. Langes Sitzen oder Stehen vermeiden
Falls du lange stehen musst, wechsle regelmäßig das Gewicht von einem Bein auf das andere und mache kleine Pausen zum Sitzen. Falls du lange sitzt, solltest du regelmäßig aufstehen und deine Beine strecken.
7. Bequeme Kleidung tragen
Enge Kleidung kann die Durchblutung behindern. Setze daher auf lockere, bequeme Umstandsmode. Auch hohe Absätze solltest du meiden – stattdessen sind gut stützende Schuhe die bessere Wahl.
Verschwinden Krampfadern nach der Schwangerschaft wieder?
In vielen Fällen bessern sich schwangerschaftsbedingte Krampfadern nach der Geburt. Allerdings bleiben sie bei manchen Frauen bestehen. Falls sie Beschwerden verursachen oder sich nicht zurückbilden, kann eine ärztliche Behandlung infrage kommen, etwa durch Lasertherapie oder Sklerotherapie.
Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?
Krampfadern sind in der Regel harmlos, doch medizinischer Rat ist notwendig, wenn folgende Symptome auftreten:
- Starke Schmerzen oder Schwellungen in einem Bein
- Hautgeschwüre in der Nähe der betroffenen Venen
- Eine warme, gerötete oder verhärtete Vene (dies könnte auf ein Blutgerinnsel hindeuten)
Fazit
Krampfadern und Besenreiser gehören nicht zu den schönsten Aspekten einer Schwangerschaft, doch mit ein paar Anpassungen im Alltag lassen sie sich in den Griff bekommen. Bleib aktiv, lege deine Beine regelmäßig hoch und fördere deine Durchblutung. Und vergiss nicht: Dein Körper vollbringt eine unglaubliche Leistung – er bringt neues Leben auf die Welt!
Literaturverzeichnis:
- "Varicose Veins During Pregnancy: Types, Causes & Treatment" – Cleveland Clinic https://my.clevelandclinic.org/health/diseases/23331-varicose-veins-in-pregnancy
- "What to Know About Spider Veins During Pregnancy" – WebMD https://www.webmd.com/baby/what-to-spider-veins-during-pregnancy
- "Management of Varicose Veins During Pregnancy" – National Center for Biotechnology Information (NCBI) https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK470194/