Wie sich die Haut im zweiten Trimester verändert: Trockenheit, Pigmentierung und mehr

Bewertet von: Dr. Preet Pal SB
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5 Min. Lesezeit
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29. Apr. 2025
Das zweite Trimester beginnt in der 13. Schwangerschaftswoche. Die meisten Organe des Fötus sind zu diesem Zeitpunkt bereits gut entwickelt, obwohl sie weiterhin reifen. Frühe Schwangerschaftssymptome lassen in dieser Phase nach, und viele Frauen verspüren eine Rückkehr ihrer Energie.
Ein aufregender Meilenstein im zweiten Trimester ist das erste Spüren der Kindsbewegungen.
Neben diesen Veränderungen treten auch einige einzigartige Hautveränderungen auf, wie beispielsweise eine dunkle Linie über dem Bauch, die als Linea Nigra bekannt ist. Doch es gibt noch viele weitere Hautveränderungen, die auf hormonelle Schwankungen, ein erhöhtes Blutvolumen und die wachsende Gebärmutter zurückzuführen sind.
Hyperpigmentierung oder Melasma
Melasma, auch als „Schwangerschaftsmaske“ bekannt, gehört zu den auffälligsten Hautveränderungen im zweiten Trimester. Aber was genau ist das? Dabei handelt es sich um dunkle Flecken, die auf dem Gesicht, insbesondere an den Wangen, der Stirn und manchmal auch über der Oberlippe auftreten.
Diese Hyperpigmentierung entsteht durch den Einfluss von Östrogen auf die Melaninproduktion. Der erhöhte Östrogenspiegel während der Schwangerschaft führt zu einer verstärkten Produktion von Melanin, was auch die Linea Nigra verursacht.
Zudem verdunkeln sich in dieser Phase oft auch die Brustwarzen oder der Warzenhof, und diese Veränderungen können bis in die Zeit nach der Geburt anhalten.
Obwohl diese Hautveränderungen harmlos sind, können sie dennoch psychische Belastungen verursachen.
Um der Entstehung dunkler Flecken vorzubeugen, kann es helfen, die Sonne zu meiden und mineralische Sonnenschutzmittel mit Zinkoxid oder Titandioxid zu verwenden.
Zunehmende Hauttrockenheit und Empfindlichkeit
Im zweiten Trimester kann die Haut trockener als gewöhnlich werden. Diese Trockenheit entsteht, weil hormonelle Veränderungen die Fähigkeit der Haut, Feuchtigkeit zu speichern, beeinflussen.
Schwankungen in den Hormonen Progesteron und Östrogen können die natürliche Hautbarriere schwächen, was zu verstärktem Feuchtigkeitsverlust führt.
Zudem benötigt das heranwachsende Baby mehr Flüssigkeit, was bei der Mutter zu leichter Dehydrierung führen kann – erkennbar an trockener, schuppiger oder juckender Haut.
Erhöhte Talgproduktion und Schwangerschaftsglow
Im zweiten Trimester kommt es häufig zum sogenannten „Schwangerschaftsglow“. Dieser entsteht durch eine verstärkte Durchblutung der Haut, eine höhere Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr sowie eine leicht gerötete Gesichtsfarbe.
Zusätzlich können hormonelle Veränderungen die Talgproduktion erhöhen. Dies kann für Frauen mit trockener Haut vorteilhaft sein, aber bei anderen zu Problemen führen.
Manche Frauen erleben durch die erhöhte Talgproduktion Hautunreinheiten oder sogar Akne-Schübe.
Hierbei ist wichtig zu beachten, dass die Haut in dieser Phase insgesamt eher trockener ist – die erhöhte Ölproduktion betrifft hauptsächlich das Gesicht.
Venen und Dehnungsstreifen
Während des zweiten Trimesters nimmt das Blutvolumen zu, wodurch die Venen sichtbarer werden – insbesondere an den Beinen, der Brust und dem Bauch. Obwohl dies harmlos ist, entwickeln manche Frauen Krampfadern. Diese können durch regelmäßige Bewegung und das Hochlagern der Beine gelindert werden.
Mit dem Wachstum des Bauches beginnen sich oft auch Dehnungsstreifen zu bilden. Hier spielt die genetische Veranlagung eine große Rolle – bei einigen Frauen sind sie stärker ausgeprägt als bei anderen.
Einfache Maßnahmen wie das regelmäßige Auftragen von Feuchtigkeitscremes oder speziellen Ölen können helfen, die Hautelastizität zu erhalten.
Fazit
Glücklicherweise sind die meisten Hautveränderungen in dieser Phase nur vorübergehend und lassen sich mit einer bewussten Hautpflegeroutine und ausreichender Hydratation gut bewältigen.
Einige Veränderungen können jedoch dauerhaft bleiben. Ein Verständnis für diese Prozesse kann helfen, Ängste zu reduzieren und mit den Hautveränderungen selbstbewusst umzugehen.