Wie Stress die Schwangerschaft beeinflusst – und wie du ruhig bleiben kannst

Bewertet von: Dr. Preet Pal SB
·
3 Min. Lesezeit
·
23. Apr. 2025
In der 6. Schwangerschaftswoche ist alles noch ganz neu
Vielleicht hast du noch nicht vielen Menschen davon erzählt. Du fühlst dich möglicherweise müde, übel oder überwältigt. Und wenn du zusätzlich mit Arbeit, familiären Veränderungen oder persönlichen Sorgen zu kämpfen hast, kann sich der Stress schnell aufbauen.
Es ist ganz normal, in dieser Phase emotional zu sein
Deine Hormone verändern sich rasant. Dein Verstand hat vielleicht noch nicht ganz aufgeholt mit dem, was in deinem Körper passiert. Aber wie sehr beeinflusst Stress eigentlich die Frühschwangerschaft?
Dein Körper spürt Stress auf reale Weise
Stress aktiviert dein Nervensystem. Es signalisiert deinem Körper, Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin freizusetzen. Diese gehören zur natürlichen Kampf-oder-Flucht-Reaktion. In kleinen Mengen helfen sie dir, wachsam und konzentriert zu bleiben. Aber ständiger Stress hält den Körper zu lange in Alarmbereitschaft. Das wirkt sich auf deinen Schlaf, Appetit und die Verdauung aus. Er kann auch Entzündungen und Spannungen verstärken, was dein Immunsystem belastet.
In der Schwangerschaft arbeitet dein Körper ohnehin auf Hochtouren. Er bildet die Plazenta, unterstützt das schnelle Zellwachstum und passt sich großen Veränderungen an. Anhaltender Stress erschwert diese Arbeit zusätzlich.
Ein hoher Stresspegel in der Frühschwangerschaft kann das Risiko für Komplikationen erhöhen. Einige Studien bringen starken Stress mit einem höheren Risiko für Frühgeburten oder niedrigem Geburtsgewicht in Verbindung.
Stress fühlt sich in der 6. Woche oft stärker an
Vielleicht hattest du noch keinen ersten Ultraschall. Vielleicht fragst du dich, ob alles in Ordnung ist. Das ist ganz normal, besonders wenn du zuvor eine Fehlgeburt hattest oder lange auf die Schwangerschaft gewartet hast.
Symptome wie Übelkeit, empfindliche Brüste oder Müdigkeit machen den Alltag oft schwieriger. Hormonelle Veränderungen beeinflussen deine Stimmung – du könntest grundlos weinen oder dich ängstlich fühlen.
Vielleicht denkst du auch schon an die Zukunft. Wie wird die Schwangerschaft deinen Job, deinen Körper, deine Beziehungen verändern? Solche Gedanken können stillen Stress verursachen, der mit der Zeit wächst.
Einfache Wege, um zur Ruhe zu kommen
Du brauchst keine komplette Wellness-Routine, um Stress zu reduzieren. Kleine Veränderungen können deinem Körper helfen, sich zu beruhigen. Probiere tiefes Atmen – selbst nur für zwei Minuten. Atme langsam ein, halte kurz die Luft an, dann atme länger aus, als du eingeatmet hast. Das signalisiert deinem Nervensystem, sich zu entspannen.
Geh nach draußen, wenn es möglich ist. Frische Luft und sanfte Bewegung helfen, den Fokus zu wechseln und Spannungen zu lösen. Schon ein kurzer Spaziergang kann den Kopf freimachen und die Stimmung heben.
Versuche nicht, dich „krampfhaft positiv“ zu fühlen. Gemischte Gefühle sind in Ordnung. Wichtig ist, deine Gefühle wahrzunehmen und ihnen Raum zu geben. Sprich mit jemandem – deinem Partner, einer Freundin oder einem Berater – der dir zuhört, ohne gleich Lösungen anbieten zu wollen.
Wenn deine Gedanken anfangen zu kreisen, schreib sie auf. Auf dem Papier wirken Sorgen oft kleiner und greifbarer.
Deine Ruhe tut auch deinem Baby gut
In der 6. Woche ist dein Baby so groß wie eine Erbse. Das Herz schlägt bereits. Die Organe beginnen sich zu entwickeln. Dein Baby kann deine Gefühle zwar noch nicht spüren, aber es wird durch die Umgebung beeinflusst, die dein Körper schafft.
Wenn du dir Zeit nimmst, um zu ruhen, tief zu atmen oder freundlich mit dir selbst zu sprechen, schaffst du einen ruhigen Raum in deinem Körper. Davon profitieren du und dein Baby.
Du musst nicht allen Stress vermeiden. Das Leben geht weiter – auch während der Schwangerschaft. Aber indem du auf deine Gefühle achtest und lernst, dich zwischendurch neu auszurichten, gibst du deinem Körper genau das, was er braucht, um dich durch die kommenden Wochen zu tragen.